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ährend die Lusophonie als eine der Säulen der portugiesischen Außenpolitik anzusehen ist, stellt die multilaterale Zusammenarbeit im Rahmen der Gemeinschaft der Länder portugiesischer Sprache (CPLP) einen ihrer bedeutendsten Vektoren dar.
Auf dem Gipfel der CPLP im Juli dieses Jahres in Cabo Verde haben die Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft zugestimmt, den Ländern Argentinien, Chile, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Luxemburg, Fürstentum Andorra, Serbien und der Organisation der Iberoamerikanischen Staaten für Bildung, Wissenschaft und Kultur (OEI) den Status von assoziierten Beobachtern zu gewähren. Eine wachsende Anzahl von internationalen Partnern ist also interessiert daran, sich der Gemeinschaft aller über die Welt verstreuten portugiesischsprachigen Länder anzuschließen. Ab Januar 2019 wird übrigens ein portugiesischer Diplomat für eine Amtszeit von zwei Jahren die Position des Generalsekretärs der CPLP innehaben.
Die portugiesische Sprache ist heute eine der am meisten wachsenden europäischen Sprachen. Voraussichtlich werden 2050 insgesamt 400 Millionen Menschen Portugiesisch sprechen, bis 2100 werden es 500 Millionen sein, die meisten davon in Afrika.
Von diesem Szenarium ausgehend haben die Botschaft von Portugal in Deutschland und das Camões Berlim, die Vertretung des Camões, Institut für Zusammenarbeit und Sprache, welches die Aufgaben des portugiesischen Außenministeriums im Bereich der Zusammenarbeit für die Entwicklung und die Förderung der portugiesischen Sprache und Kultur wahrnimmt, ihre kulturdiplomatische Arbeit entwickelt. Hierzu gehört, in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur, auch die Förderung des Buches und der Literatur.
Autoren aus Angola, Brasilien, Kap Verde und Mosambik, wie zum Beispiel die beiden Preisträger des Prémio Camões, der bedeutendsten Auszeichnung für portugiesischsprachige Werke – der Kapverdier Arménio Vieira und der Luso-Mosambikaner Mia Couto – waren deshalb auf Einladung des Camões Berlim Teil der Delegationen, welche die portugiesische Sprache auf der Leipziger Buchmesse vertreten haben.
Portugal wird Gastland auf der Leipziger Buchmesse 2021 sein, was für unsere diplomatische Vertretung in Deutschland eine Herausforderung, aber auch eine Gelegenheit für die Außendarstellung unseres Landes darstellt, und das nicht nur im Kulturbereich, sondern auch im Wirtschafts- und Tourismussektor. In diesem Zusammenhang sollte daran erinnert werden, dass Portugal schon vor einigen Jahren Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 1997 war.
Für den Auftritt Portugals als Gastland der Leipziger Buchmesse nimmt die Literatur eine zentrale Rolle ein; die bereits eingeleiteten Schritte mit Initiativen wie der Einladung von deutschsprachigen Verlegern nach Portugal hat zu einem Dialog
beigetragen, der in letzter Zeit zur Herausgabe der Werke von Autoren geführt hat, die bisher in Deutschland nicht veröffentlicht waren, wie Hélia Correia (Gewinnerin des Prémio Camões 2015), Raquel Nobre Guerra und Isabela Figueiredo, die in den Jahren 2016 bis 2018 zu den Autorendelegationen auf der Leipziger Buchmesse gehörten.
Das 1981 gegründete Jornal de Letras (JL) hat sich in Portugal von Anbeginn an auf beharrliche Weise par excellence für die portugiesischsprachigen Literaturen stark gemacht, und deshalb ist es nur konsequent, die Zeitschrift für den Auftritt Portugals als Ehrengast auf der Leipziger Buchmesse mit einzubeziehen. Ich möchte an dieser Stelle ihrem Direktor José Carlos de Vasconcelos meinen Dank dafür aussprechen, dass er sich dieser Herausforderung stellt, aber mein Dank gilt auch Luís Ricardo Duarte, der die Koordination der Herausgabe übernommen hat, allen Mitgliedern der Zeitschrift und den Autoren, die sich bereiterklärt haben, einen Beitrag für diese erste deutsche Ausgabe des JL zu leisten.
In einem Interview mit JL hat Sophia de Mello Breyner, die erste Frau, die den Prémio Camões 1998 (10 Jahre nach seiner Erstvergabe) erhalten hat, erzählt, sie erinnere sich noch, wie ihr “klar wurde, dass in einem Gedicht jedes einzelne Wort einen Daseinsgrund haben muss, die Wörter dürften nicht dekorativ sein, nicht dazu dienen, Zeit zu gewinnen bis zum Ende eines zehnsilbigen Verses, die Wörter müssten dort stehen, weil sie absolut unentbehrlich sind.” Unser Vorhaben, das wir bis 2021 entwickeln und das es dann fortzuführen gilt, wird sicher nicht dekorativ sein und sich nicht auf seinen zeremoniellen Teil beschränken. Seine Mission besteht vielmehr darin, die portugiesische Literatur in Deutschland und im deutschen Sprachraum zu einer beständigen Entdeckung zu machen, so dass die Worte derer, die die portugiesische Sprache bereichern, für den deutschen Leser unentbehrlich werden. Auf diese Weise können wir zur Positionierung der portugiesischen Sprache als einer der bedeutendsten globalen Sprachen der heutigen Welt beitragen.